Der Münsteraner Kreis fordert die Abschaffung der Zusatzbezeichung Homöopathie

Münster 9.3.2018

Der Münsteraner Kreis fordert die Delegierten des 121. Deutschen Ärztetages auf, die Zusatzbezeichnung Homöopathie abzuschaffen. Zur ausführlichen Begründung ihre Forderung haben die Experten des Münsteraner Kreises das Münsteraner Memorandum Homöopathie verfasst. Die Ärztekammern vergeben die Zusatzbezeichnung Homöopathie an Ärztinnen und Ärzte, wenn sie die Teilnahme an bestimmten Fortbildungen im Bereich der Homöopathie nachweisen können. Eine Zusatzbezeichnung kann als Ausweis einer besonderen Kompetenz beispielsweise auf dem Praxisschild geführt werden. Auf dem 121. Ärztetag, der vom 8. bis 11. Mai in Erfurt stattfinden wird, soll die Musterweiterbildungsordnung, die die Vergabe der Zusatzbezeichnungen regelt, novelliert werden. Der Ärztetag sei also eine gute Gelegenheit, den eigenen Anspruch an Wissenschaftlichkeit gerecht zu werden und endlich mit der Adelung der esoterischen Heilslehre Homöopathie Schluss zu machen, so die Meinung der Autoren des Memorandums. Den vom wissenschaftlichen Standpunkt aus wäre es ebenso gerechtfertigt, eine Zusatzbezeichnung „Gesundbeten“ zu vergeben, wenn Ärztinnen und Ärzte Fortbildungen nachweisen können, welche Gebete zu welchen Heiligen bei welchen Krankheiten zur Anwendung kommen sollen.