„Streitkultur“ im Deutschlandfunk: Ursula Hilpert-Mühlig vs. Christian Weymayr
Die Methoden von Heilpraktikern sind vielfältig und teils sehr umstritten. Etliche Wissenschaftler wollen den Beruf deshalb verbieten. Und auch die Bundesregierung will die Branche überprüfen.
Moderation: Manfred Götzke
Experten und auch die Politik fordert eine deutlichere Regulierung des Heilpraktikerberufs – und auch der Ausbildung: Eine wissenschaftliche Ausbildung brauchen Heilpraktiker nämlich anders als Ärzte für ihre Tätigkeit nicht. Eine Prüfung reicht völlig – was vielen Kritikern wiederum nicht ausreicht. Muss der Beruf also stärker reguliert werden?
Christian Weymayr, Wissenschaftsjournalist und Sprecher des „Münsteraner Kreises“, einer Gruppe von Wissenschaftlern, die sich für evidenzbasierte Medizin einsetzt, meint, „der Heilpraktikerberuf sollte nicht nur stärker reguliert werden, er sollte abgeschafft werden. Es kann keinen ‚Arzt light‘ geben. Menschen haben ein Bedürfnis nach Spiritualität, das ist klar. Aber es darf kein staatliches Siegel für eine medizinische Versorgung geben, die nicht wissenschaftlich fundiert ist.“
Ursula Hilpert-Mühlig, Heilpraktikerin und Präsidentin des Fachverbandes Deutscher Heilpraktiker, hält dagegen: „Heilpraktiker wenden komplementärmedizinische Therapien an, die in der Schulmedizin gar nicht anzutreffen sind. Sie bedürfen dafür einer Erlaubnis, die an eine Überprüfung medizinischer Kenntnisse und Fähigkeiten gebunden ist – in Theorie und Praxis. Zu den beruflichen Pflichten von Heilpraktikern existiert bereits eine umfangreiche Rechtsprechung, der Beruf ist bereits rechtlich eingebettet.“
Die Diskussion in voller Länge (25 Minuten) hier.