Die Integrative Medizin (IM) wird oft mit der These von dem ‚Besten beider Welten‘ charakterisiert. Eine allgemein anerkannte Definition der IM existiert jedoch nicht. Gängige Beschreibungen der IM betonen:
- die Kombination von konventionellen und komplementären Verfahren,
- die Ganzheitlichkeit im Verständnis der Heilkunde,
- die hohe Bedeutung der Arzt-Patienten Beziehung,
- die Hoffnung auf einen optimalen Therapieerfolg,
- die Fokussierung auf den Patienten,
- den hohen Stellenwert des Erfahrungswissens.
Die These vom ‚Besten beider Welten‘ beeindruckt viele. Wenn man jedoch nachforscht, was unter dem ‚Besten‘ zu verstehen ist, stellt man fest, dass dieser Begriff nicht annähernd so wie in der konventionellen Medizin interpretiert wird. Viele Ansprüche der IM sind elementare Bestandteile jeder guten Medizin und können somit nicht zu den charakterisierenden Eigenschaften der IM gezählt werden. Schließlich ist kaum zu übersehen, dass die Anhänger der IM diese als Vorwand benutzen, um unbewiesene oder widerlegte Verfahren in die konventionelle Medizin einzubringen. Entgegen anderslautenden Versprechungen hat IM kein erkennbares Potential zur Verbesserung der Medizin. Sie stiftet vielmehr Verwirrung und bringt erhebliche Gefahren mit sich. Dies kann nicht im Interesse von Patientinnen und Patienten liegen.Vor diesem Hintergrund ist zu fordern, dass die IM auf allen Ebenen kritisch hinterfragt wird.
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